Am 15.6 war Steffen Ganders bei uns im Seminar zu Gast. Mit ihm bekamen wir einen ganz neuen Blick auf das Thema Medienpädagogik und digitale Bildung, nämlich den der Wirtschaft und der Entwickler digitaler Medien. Er hat sich unseren vielen, teilweise auch kritischen Fragen gestellt und wir konnten viel über seine Arbeit und Einstellung zu Medien, digitale Technologien und Bildung erfahren. Er ist Director Corporate Affairs, Senior Manager bei Samsung in Bad Schwalbach und seit 2007 im Unternehmen. Damals war er noch für alle Partnerschaften die mit Sport zu tun haben verantwortlich. Sein jetziger Job bei Samsung besteht aus zwei Säulen. Zum einen das Verbindungsbüro zu Politik und Verbänden und auf der anderen Seite das gesellschaftliche Engagement, daher ist er viel in der Öffentlichkeit unterwegs. 2015 war er Sprecher auf der re:publika in Berlin und auch dieses Jahr in Köln auf der didacta zu hören.
Herr Ganders ist auch Bildungssprecher bei Samsung und setzt sich daher sehr für digitale Bildung ein. Er hat 2013 für sein Unternehmen die Initiative „ digitale Bildung neu denken“ ins Leben gerufen um somit direkt Schulen zur Nutzung von digitalen Medien im Unterricht zu ermutigen und sie dabei zu unterstützen. Es geht dabei um einen bundesweiten Schulwettbewerb, bei dem sich Schulen mit einem konkreten Projekt bewerben können. Samsung hat ein digitales Klassenzimmer entwickelt „Samsung School Solution“, welches den Schulen, die daran teilnehmen für sechs Wochen zur Verfügung gestellt wird. Der Gewinner des halbjährigen Wettbewerbs gewinnt dann so ein digitales Klassenzimmer von Samsung. Außerdem ist er in der Jury bei dem Projekt „Code Week Award“, welches Kindern und Jugendlichen digitale Technik spielerisch näher bringen möchte. Sie können dort kreativ und eigenständig zum Beispiel programmieren oder einen Roboter bauen. Es geht darum die Technik zu verstehen und mitzugestalten. „Code Week“ ist eine europäische Idee, die ursprünglich einmal im Jahr stattfinden soll. In Deutschland werden insgesamt 15 Projekte durch die „Code Week“ unterstützt. ELIG.org (European Learning Industry Group Board) ist eine weitere Organisation, bei der Steffen Ganders Mitglied ist. Diese Organisation setzt sich aus den unterschiedlichsten Beteiligten zusammen. Sie versuchen Praxisszenarien im Bildungssektor zu entwickeln um europaweit zu zeigen „so könnte es sein.“ „NGO Worldskills“, ein weiteres Projekt von dem uns Herr Ganders erzählt hat, unterstützt Berufe nicht akademischer Natur. Also Zum Beispiel handwerkliche Berufe, die eigentlich nichts mit digitaler Technologie zu tun haben. Doch durch die neuen Technologien können auch diese Berufe sie nutzen und immer mehr für sich entdecken. Diese Berufe durchlaufen eine digitale Transformation. Die „Worldskills“ sind die sogenannten Weltmeisterschaften der Berufe, die alle zwei Jahre stattfinden. Nach Herrn Ganders sollte Technologie nicht nur verstärkt als Lehrmittel eingesetzt werden sondern auch als Fach an Schulen unterrichtet werden und auch für die Lehrer als Fortbildung angeboten bzw. für die werdenden Lehrer Bestandteil ihres Studiums sein. Digitaler Unterricht sollte den klassischen und analogen Unterricht nicht vollkommen ersetzen, ihn aber ergänzen. Kosten die durch den analogen Unterricht unnötig entstehen könnten durch die Anschaffung gewisser Technologien sogar substituiert werden. Es muss nicht unbedingt notwendig sein für jeden ein eigenes neues Gerät anzuschaffen. Jeder könnte sein eigenes Gerät mitbringen und dieses durch Apps bspw. auch für den Unterricht hilfreich zu machen.
Kosten einzuschätzen wäre schwierig, aber es bedeutet sicherlich immer seitens der Schulen, Politik und Bund in die Technologie zu investieren. Doch es ist nötig und lohnt sich, denn Deutschland ist ein Wissensstaat und digitale Medien und Technologien werden immer wichtiger. Daher ist es lohnenswert sie zu fördern.
Natürlich sollte man bedenken, dass jede noch so positive Darstellung eines Gegenstandes auch negative Seiten mit sich bringt. So weisen Digitale Medien nicht nur Vorteile für die Gesellschaft und die damit verbundenen Einzelpersonen auf, sondern auch einige Nachteile, die unter anderem in der Verherrlichung von Gewalt, Mobbing oder (Kinder-)Pornographie liegen. Digitale Medien stellen zunehmend einen Ort voller Gefahren dar, welchen grundsätzlich entgegenzuwirken gilt. Den sicheren Umgang mit Digitalen Medien kann man nur gewährleisten, indem Kinder in der Schule eine solide Haltung zu diesem Thema kennenlernen. Nun stellt sich die Frage, wie man Kindern den richtigen Umgang mit digitalen Medien beibringen kann, sodass auf der einen Seite das nötige Bewusstsein entsteht und auf der anderen Seite der Lernprozess des Kindes optimal gefördert werden kann. Dies sollte man auch vor dem Hintergrund beleuchten, dass Eltern oftmals selbst nicht richtig informiert sind. Ganders‘ argumentiert, dass die Digitalisierung fester Bestandteil unserer Gesellschaft geworden sei. Für Ganders sei es also unumgänglich, sich dem vollständig zu entziehen. So hat auch seine 12jährige Tochter nun ein Smartphone bekommen, allerdings achtet Ganders darauf, auf welche Art und Weise seine Tochter das Smartphone nutze. Ihm sei es wichtig, einen reflektierten und selbstdisziplinierten Umgang an den Tag zu legen, bei dem man das Smartphone nach der Nutzung bewusst aus der Hand legen könne. Das sind wichtige Eigenschaften, die man am Besten in der Schule entwickeln könne. Warum in der Schule? Kinder verbringen einen Großteil ihres Tages in der Schule, daher sei es naheliegend, dass man dort auch am optimalsten digitale Kompetenzen und Fertigkeiten entwickeln und entfalten könne. Es gehe darum, Technologie in den Unterricht zu integrieren und über diesen Weg den richtigen Umgang mit Medien zu erlernen. Heutzutage stehen uns auf Knopfdruck nahezu alle Informationen zur Verfügung, aber wie muss man sie richtig einschätzen und bewerten? Sind die Informationen eventuell gefährlich oder falsch? Wie kommuniziere ich selbst? Der Umgang auf diese Fragen sollte in der Schule erlernt werden. Dafür benötigen Lehrer eine technologische und methodologische Schulung, um flexibel und souverän mit solchen Themen umgehen zu können. Dass dies in der Schule passiert, heißt noch lange nicht, dass sich Eltern der Verantwortung entziehen dürfen. Laut Ganders sei der größte Fehler den man machen könne, das Digitale zu verteufeln und dem gegenüber eine ablehnende Haltung einzunehmen. Wichtig sei der Versuch aufzuklären und damit einen souveränen Umgang zu schaffen. Für Ganders spiele vor allem Selbstreflexion eine große Rolle, denn man selbst müsse auch mal einen Schritt zurückgehen und sich fragen, inwieweit es richtig sei, sich so intensiv mit der Technologie und den entsprechenden Angeboten zu befassen. Ganders geht es also auch um kritisches Denken, um Informationskompetenz und um Kommunikation. Die Digitalisierung hat nicht nur Einfluss auf die Kommunikation im Hier und Jetzt, sondern auch darauf, wie man zukünftig kommuniziert. Sie hat sich mit rasanter Geschwindigkeit verbreitet und ist präsenter als je zuvor. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass man diesen Wandel im schulischen Kontext miteinfließen lässt. Nun stellt sich die Frage, inwieweit man die Digitalisierung in den schulischen Kontext einbauen könnte. Sollte es vielleicht extra das Schulfach „Digitalkunde“ geben? Ganders stimmt dem voll und ganz zu, er nimmt die Haltung ein, dass der IT-Unterricht in deutschen Schulen ein Pflichtfach sein solle. Dies würde den Schülern ermöglichen, in digitalen Dimensionen zu denken und gleichzeitig die Möglichkeit bieten, souverän und verständig mit dem Thema umzugehen. Mit dem erweiterten Kenntnisstand hätte man also die Möglichkeit sich zu fragen, wie man anfangen könnte, den Prozess der Digitalisierung mitzugestalten. Die aktive Mitgestaltung stelle für Ganders eine gesellschaftliche Teilhabe dar, die in dem Schreiben von Blogs, in der App-Entwicklung oder aber auch in Geschäftsmodellen deutlich werden könne.
Im Verlauf des Interviews haben wir von Herrn Ganders erfahren, dass er selbst drei Kinder hat. Daher die Frage, wie er die Nutzung digitaler Medien bei seinen Kindern handhabt, vor allem unter dem Aspekt, dass viele Programmierer aus dem Silicon Valley, welches die Hochburg der IT-Branche darstellt, ihren eigenen Kindern digitale Medien vorenthalten und bewusst Waldorfschulen bevorzugen. Ganders sagt, dass er seinen Kindern digitale Medien nie vorenthalten würde, aber, er achte verstärkt darauf, wie und vor allem wofür seine Kinder sie einsetzen und in welcher Intensität die Nutzung verlaufe. Für ihn sei es wichtig, dass seine Kinder wissen, dass es neben dem Digitalen auch noch die reale Welt gäbe. Weiter sagt er, dass die Vorenthaltung digitaler Medien zu Isolation führe; für ihn sei es grundlegend falsch, ein Kind aktiv aus der „neuen“ Welt der digitalen Medien zu entziehen. Ab wann die Nutzung solcher Geräte für ein Kind angemessen sei, müsse man jedoch an der individuellen Reife eines Kindes festmachen.
Für Ganders sei es wichtig, die Technologie dort einzusetzen, wo sie einem hilft. Über diesen Weg solle man aber auch erfahren, inwiefern Technologie helfen könne. Wenn die Thematik in eine Einbahnstraße führt, müsse man die Technologie bewusst bei Seite legen und anfangen, zwischenmenschlich zu interagieren und aufzuklären. Letztendlich sagt er, dass die Digitalisierung eine wichtige Rolle in der Gesellschaft übernommen hätte und das Herauslösen aus dieser Dimension keine überzeugende Haltung darstelle.
Weiter geht das Interview mit einem eher kritischen Aspekt. Samsung musste sich die vergangenen Monate mit einer Klage vor Gericht auseinandersetzen, die den Vorwurf erhob, Samsung würde sensible Daten ihrer Nutzer ohne deren Einwilligung für sich beanspruchen und weiterverkaufen. An dieser Stelle fragen wir uns, wie Samsung sich auf der einen Seite bildungspolitisch engagiert und auf der anderen Seite Raum für diese Vorwürfe entstehen lässt. Ganders kann zu dieser Thematik nur bedingt Stellung beziehen. Er sagt, dass durch die Digitalisierung zwangsläufig Datenaustausch stattfinde. Und noch wichtiger: Wenn man Digitales nutzt, müsse man den Menschen in die Lage versetzen, Digitales auch mit zu verstehen, denn die Relevanz die das Digitale einnimmt sei zu hoch, als dass man es blind und unwissend anwenden sollte. Ganders geht nun etwas tiefer in die Thematik und erläutert uns den technischen Prozess von Smart-TVs. Wenn man im Besitz eines solchen Smart-TVs ist, habe man zwei Möglichkeiten. Entweder man kauft das Gerät, schließt es nicht ans Internet an und nutzt es als stereotypischen Fernseher. Oder aber, man möchte die Funktionalität des Smart-TVs vollständig nutzen und verbindet sich durch die jeweilige IP-Adresse mit dem Internet. Ganders sagt, dass es prinzipiell Aufgabe des Unternehmens sei, den Nutzer in die Lage zu versetzen, Technologien hinreichend zu nutzen, wenn sie diejenigen sind, die sie anbieten. Hier stellt sich die Frage, wie man den Nutzer entsprechend aufklären könne und wie man dabei rechtliche Sicherheiten gewährleistet. Samsung habe durchaus versucht, seinen Nutzer durch einen sehr dezidierten Prozess zu führen. Sie wollten ihre Nutzer in die Lage versetzen zu erfahren, was mit den Daten passiert, welche erhoben werden und wie man sie für die Auswertung und Weitergabe nutze. Hier wird nochmal deutlich, was mit dem „souveränen“ Umgang digitaler Kompetenzen gemeint ist. Um einen souveränen Umgang zu gewährleisten, müsse man sich im Klaren darüber sein, dass etwas mit den Daten passiert, wenn man digitale Medien nutzt. Man müsse bereit sein, Daten auch zu vergeben, wenn man den Service als so wertig ansieht, dass man ihn nutzen möchte. Für Ganders stelle das eine schwierige Thematik dar, deshalb ist es wichtig, dass Digitalkunde und digitales Verständnis eine große Rolle spielen, damit man sich in dieser Welt gut und souverän zurechtfindet. Weiterhin sei die digitale Welt komplex und voller neuer Möglichkeiten. Dies hänge durchaus mit der Kompetenz zusammen auch zu verstehen, was für Prozesse genau ablaufen. Denn hierbei gehe es um den Austausch, in welchem nicht nur Anwender von digitalen Medien profitieren würden. Dadurch wird Digitalisierung erst möglich, aber Ganders sagt auch, dass das nötige Interesse und die nötige Einsicht gebraucht werden würde um sich mit der Thematik auseinanderzusetzen.
Ein weiterer Einwand unserer Seite aus lautet das Stichwort Datenklau. Datenklau ist ein generelles Problem, da man beabsichtigt oder auch unbeabsichtigt immer einen „Fingerabdruck“ hinterlässt und der Schutz davor schier unmöglich zu sein scheint. Auch hier haben wir Ganders nach seiner Meinung gefragt. Er sagt, dass Datenklau prinzipiell impliziere, dass man etwas ohne Einverständnis oder rechtliche Grundlage für sich beansprucht. Dies müsse man an der gesetzlich geregelten Grundlage eines Landes festmachen. Wenn sich ein Unternehmen nicht vollständig an diese Gesetze hält und Nachholbedarf besteht, gibt es Mittel und Wege dagegen vorzugehen, wie man im Falle Samsung/Smart-TVs miterleben durfte. Ganders sagt, dass man den Nutzer darüber informieren müsse, wie die erhobenen Daten letztendlich auch genutzt werden würden. Aufgrund von Datenklau könnte man sich fragen, von welcher Natur die Interessen der Konzerne sind, die Nährboden für Datenklau bieten. Könnte man den Datenaustausch nicht komplett außen vor lassen, wenn die Interessen rein bildungspolitisch wären? Wichtig hierbei ist, das nötige Hintergrundwissen über die Thematik zu haben, denn die Senderanstalten bieten ihre Dienste heutzutage nicht mehr rein über Antenne, sondern auch über ihre eigene Mediathek im Internet an. Diese Funktion ist in dem TV-Gerät implementiert und so eingestellt, dass die Öffentlich-rechtlichen Sender dieses Angebot bei Einschaltung des Geräts sofort anbieten, ohne die Einwilligung der Nutzer. Denn Senderanstalten wie die Öffentlich-rechtlichen wollen mit diesen Inhalten gefunden werden. Jedoch müsse man wissen, dass man als Nutzer den Dienst jederzeit ausschalten könne, indem man den voreingestellten Haken rausnimmt. In der gerichtlichen Diskussion wurde adressiert, dass man die Entscheidung darüber als Nutzer bereits in den Voreinstellungen treffen müsse. Ganders betont, dass Samsung hierbei keine Daten sammle, sondern durch die TV-Geräte lediglich einen Service für die Senderanstalten gewährleiste. Samsung stelle mit den TV-Geräten also den Zugang für deren Services dar. Diese Daten müssen an die Services der Dritten weitergegeben werden, sonst würde der Service nicht mehr funktionieren. Dieser Aspekt sei wichtig, gehe jedoch oftmals in der Diskussion unter. Die Feinheiten, die damit einhergehen, werden in der Berichterstattung der Medien oftmals nicht transparent genug kommuniziert. Vielleicht seien sie auch gar nicht kommunizierbar. Letztendlich sei es ein komplexes Thema, mit dem man sich aktiv auseinandersetzen müsse, um es zu verstehen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der, dass viele Nutzer zwar gegen die Verwendung ihrer Daten sind, aber ein Konsens herrscht, wenn es um die Verbesserung der Technik und um die Produkte geht. An dieser Stelle erklärt Ganders, weshalb sie sich im Bereich Bildung engagieren. Die heutige Jugend ist auch unter dem Begriff der „digital natives“ bekannt, da sie, anders als ihre Eltern, von Beginn ihres Lebens damit konfrontiert worden sind. Ganders jedoch möchte vermeiden, dass aus der Generation „native“, die Generation „naive“ wird. Daher auch das starke Engagement im Bereich der digitalen Bildung, Vermittlung sowie Entwicklung von digitalen Kompetenzen. Man müsse sich als Nutzer digitaler Medien kritisch fragen, wie man sich selbst im Kontext oder im Vergleich zum Thema Daten verhält. Um sich in der digitalen Welt zurechtzufinden, gilt es, einen leichtfertigen Umgang mit seinen Daten zu vermeiden.
Als nächstes fragen wir Ganders nach dem „Punkt der Visionen“ und welche Rolle hierbei Deutschland im Vergleich zu anderen Führungsländern international einnimmt. Deutschland habe in jedem Fall verstanden, wie wichtig die Digitalisierung sei und thematisiert dies im gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Kontext. Jedoch vernachlässigt Deutschland ein eigenes Denken in digitalen Dimensionen und verhindert so, dass eine digitale Kreativität entfaltet wird, die man fördern könne. Das zeigt, dass Deutschland sich noch eher im Gestaltungsprozess, als in der Anwenderphase befindet. Um das zu ändern, müsse Deutschland die Ressentiments die im Mittelstand herrschen, Stück für Stück abbauen. Die Intensität und Häufigkeit der Nutzung digitaler Medien hat sich bereits rasant verändert, jedoch hängen deutsche Konzerne (BSP: Automobilkonzerne) im Progress hinterher. Wenn sich das ändert, hätten Konzerne die Möglichkeit, über eine „Social Company“ nachzudenken. Dies bedeute die Aktivierung von neuen Ideen und die Einbindung von Mitarbeitern, was voraussetzen würde, dass sich die Einstellung bezüglich der Wissensvermittlung ändern müsste. Außerdem muss man sich darüber bewusst werden, dass eine kollaborative Entscheidung getroffen werden müsse. Andere große Konzerne entwickeln schon lange Betriebssysteme, auf denen neue Geschäftsmodelle und Anwendungen entstehen. Dies zeigt einen globalen Wettbewerb unterschiedlicher Länder und Gesellschaften. Wichtig ist für Ganders die Frage, was man daraus machen kann und wie man mit der demografischen Entwicklung als eine gesellschaftliche Herausforderung umgeht. Welche Rolle hat die Digitalisierung dabei, vor allem aus ökologischer Sicht? Sollten gewisse Geschäftsmodelle oder bestimme Sektoren verändert werden? Ganders stimmt dem zu, denn dies stellt eine der wenigen Möglichkeiten dar, die man nutzen kann, wenn man den Herausforderungen aus ökologischer Sicht gewappnet sein möchte. Die Verbindung, dieses Denken entstehen zu lassen, ist das, was es zu fördern gilt. Letztendlich ist Deutschland sehr wohl in der Lage, sich international zu behaupten, wenn das Land sich öffnet.
Zum Abschluss greifen wir die Welt der „Virtual Reality“ auf. Samsung stellt zwar kein Unternehmen dar, das Bildungsinhalte vermittelt, aber die Brillen der Virtual Reality ermöglichen zum einen, sich auf jeden beliebigen Platz der Erde versetzen zu können und zum anderen sich in jede beliebige Größe versetzen zu lassen oder aber, in eine andere Zeitdimension zu reisen. Dadurch könne Wissen angeeignet werden, jedoch nur auf ergänzender Basis, nicht als Ersatz. Auch bietet Virtual Reality die Möglichkeit, einen neuen Zugang zum Thema Wissenserwerb zu schaffen. Digitale Faszination und technologische Intelligenzen ermöglichen außerdem die Chance, das Thema Bildung und Wissenserwerb zu verändern. Virtual Reality ist aber auch mit Nachteilen behaftet, denn die Brillen können bei Kindern bei zu häufiger Nutzung zu Realitätsverlust führen. Ganders sagt an dieser Stelle, dass es eine Frage der Intensität sei und man sich vor Augen führen müsse, dass es neben der virtuellen auch die reale Welt gäbe. Kinder dürfe man nicht alleine damit lassen, man müsse sie begleitend an dieses Thema heranführen.
Abschließend bedanken wir uns bei Steffen Ganders für seine Zeit und das äußerst interessante Interview.
http://www.codeweek.de/
https://re-publica.de/session/code-week-award-digitale-kompetenz-durch-kreatives-programmieren-bei-kindern-und
http://elig.org/
http://www.didacta-koeln.de/didacta/index-2.php
http://www.samsung.com/de/business-images/resource/brochure/2014/06/Education_Broschuere-0.pdf
http://i-dbnd.de/
https://www.worldskills.org/about/organization/wsi/
http://www.samsung.com/de/landingpage/vr-thefuture/